Geschlechter und Generationen sind Thema

Mareike Fallwickl und Frank Rudkoffsky stellten sich bei Autorenlesung an der Gewerblichen Schule aktuellen Fragen
Die Autorin Mareike Fallwickl und der Autor Frank Rudkoffsky kamen aus Salzburg und Stuttgart zu einer Literaturlesung mit anschließendem Gespräch an die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd. Mareike Fallwickl stellte ihren aktuellen Roman „Die Wut, die bleibt“ vor, Frank Rudkoffsky seinen neuesten Roman „Mittnachtstraße“. Beide Werke ergänzen sich inhaltlich, da sie brandaktuelle Themen wie stereotype Rollenbilder, Carearbeit und Generationenkonflikte literarisch verarbeiten, einmal aus Frauen- und einmal aus Männersicht. Sowohl Fallwickl als auch Rudkoffsky haben ein feines Gespür dafür, welche Themen gesellschaftlich relevant sind und was vor allem viele junge Menschen persönlich umtreibt. Insofern ist es nur logisch, dass beide Lektüren von Leser*innen und der Presse begeistert aufgenommen wurden. Momentan wird an einer Theaterversion von „Die Wut, die bleibt“ gearbeitet, die Uraufführung findet im August im Rahmen der Salzburger Festspiele statt. Acht Klassen mit insgesamt 170 Schüler*innen, darunter die Jahrgangsstufen 12 und 13 sowie das einjährige Berufskolleg, hatten die Möglichkeit diesen hochkarätigen Schreibenden zuzuhören und anschließend mit ihnen in den Austausch zu gehen. Durch das Programm führte Deutschlehrerin Bettina Boras. Bereits im Vorfeld waren Auszüge beider Romane im Unterricht behandelt worden, sodass die Schüler*innen gut vorbereitet waren. Ihre vielen kritischen Fragen zeigten, dass sie nicht nur der Veranstaltung interessiert gefolgt sind, sondern dass diese Thematiken sie auch sonst beschäftigen. Die Autorin und der Autor freuten sich über eine rege Teilnahme am Gespräch. Es ging darum, dass sowohl Männer als auch Frauen von einer Gleichstellung profitieren würden, was der Kapitalismus damit zu tun hat und die Frage, ob der Begriff „Feminismus“ noch zeitgemäß ist oder es einen neuen braucht. Denn das Vorurteil ist noch weit verbreitet, dass Feminist*innen Männern etwas wegnehmen wollen, dabei zielt Feminismus auf die Gleichberechtigung aller Menschen ab. Dass der Pausengong von den Schüler*innen ignoriert wurde, da sie lieber weiterdiskutieren wollten, zeugt von einem erfolgreichen Vormittag für alle Beteiligten. Auch in späteren Gesprächen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen sah man, dass beide Seiten wertvollen Input bekommen haben für die wichtige Fragestellung, wie klischeebehaftete Rollenbilder aufgelöst werden können.
Finanziert wurde die Veranstaltung unter dem Namen „Lesenswert 2023“ zum Großteil durch den reaktivierten TG-Verein der Schule sowie die AG-Erwachsenenbildung und ist als Reihe mit weiteren Autor*innen angedacht.