Einfach mal machen

Tag der offenen Tür des 3-jährigen Berufskollegs für Design Schmuck und Gerät der Gewerblichen Schule war gut besucht
Was machen eigentlich Schmuckdesigner? Am Tag der offenen Werkstatt im Arenhaus probierten Groß und Klein aus, welche handwerklichen Fähigkeiten in ihnen steckt. Mit Hilfe der angehenden Schmuckdesigner wurde gehämmert, gezogen, gebogen und emailliert, sodass jeder ein kleines selbstgemachtes Andenken in Form eines Ringes oder einer Brosche mit nach Hause nehmen konnte. Die engagierten Helfer aus dem 3-jährigen Berufskolleg für Produktdesign der Gewerblichen Schule konnten auch zurückhaltende Interessierte mit einem „Einfach-mal-machen“ dazu motivieren, die ersten Handgriffe zu wagen
Sibylle Don erläuterte dem Publikum anhand der letzten Abschlussarbeit, wie ein individuelles Schmuckstück entsteht. In der Tradition von Johann Georg Strobel, der 1776 zum ersten Mal in Gmünd Goldschmiede im Zeichnen unterrichtete und deshalb als Urvater der Gewerblichen Schule gilt, werden vor der Anfertigung eines Schmuckstücks aus wertvollem Material ein oder mehrere Entwürfe gezeichnet, die dem Auftragnehmer vorgelegt wurden. Bei der Abschlussarbeit wurde den Schülerinnen und Schülern das Thema „Auf den Punkt gebracht“ vorgegeben und eigenständig von ihnen bearbeitet. Von ersten Entwürfen, über die schon präziseren Kundenzeichnungen bis hin zur technischen Zeichnung wird die Vorarbeit in einer Mappe zusammengefasst, bevor es an die Umsetzung geht. Don machte deutlich, wie umfangreich die Überlegungen sind, welche Verschlüsse, Fassungen und Elemente in das Schmuckstück einfließen. Das breite Portfolio an Spezialtechniken wurde von Silberschmiedemeister Florian Färber vorgestellt. Von der Ausstattung mit Spezialhämmern, Emaillieröfen und vielem mehr bietet das Arenhaus die komplette Bandbreite, um eine umfassende Ausbildung im Schmuckbereich zu gewährleisten. „Wir brauchen diese Schule, weil die Absolventen hier alles mitbekommen, um in allen Bereichen der Schmuckherstellung arbeiten zu können“, betonte Ehrenobermeister Rainer Fein, unterstützt von Innungsobermeister Thomas Obermeister Thomas Raschke.
Nicht nur die interessierten Gäste auch Landrat Joachim Bläse und die Kreisräte Julia Landgraf-Schmid und Christoph Hald als Vertreter Schulträgers zeigten sich von den kreativen Leistungen beeindruckt. Bläse betonte das Alleinstellungsmerkmal dieser Schule in der Region, in der Tradition und Design zusammengeführt werde.
Ein herzlicher Dank geht an die Lehrkräfte Eszer Mayer mit der Sondertechnik Emailieren, Eva Seyl mit den Grundtechniken Biegens, Formen von Armbändern, Ute DeMaight mit Formen, Biegen der Ringe, Klaus Brötzler mit Fassen von Schmucksteinen und Stefan Gehrls mit dem Catering - und den Schülern und Schülerinnen, die Hingabe den Gästen ihre Leidenschaft der Schmuckgestaltung vermittelten.