Moderne Schule mit langer Tradition
Die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd ist die älteste Berufsschule in Baden-Württemberg und die zweitälteste in Deutschland.
Der Anlass für die Gründung im Jahr 1776 lag im wichtigsten Wirtschaftszweig der Stadt, dem Edelmetallgewerbe, das bereits seit dem 14. Jahrhundert hier nachgewiesen ist. Begonnen hat die Schule als Zeichenschule für die Jugend. Der erste Unterrichtsraum war im oberen Stock des Waisenhauses.
Im Jahr 1803 war Gmünd württembergisch geworden und in diesen Jahren begannen sich langsam industrielle Fertigungsmethoden wie das Prägen, Pressen, Stanzen und Drücken durchzusetzen. Die Schule musste sich auf die neuen Verhältnisse einstellen und der Schwerpunkt wurde von der künstlerischen zur gewerblichen und kaufmännischen Jugenderziehung verlegt.
Im Jahr 1828 wurde neben der Zeichenschule eine Gravierschule eingerichtet, da man sich der in Paris und Genf aufgekommenen Hohlprägung nicht länger verschließen konnte. Die Schule hatte sofort 73 Schüler. Die Notwendigkeit des Stahlschneidens für Gesenke von Prägungen und Pressungen in der neuzeitlichen Fabrikationsmethode trug zu diesem raschen Aufschwung wesentlich bei, so dass die neue Schule auch von den Innungen und der Industrie großzügig unterstützt wurde. Schon seit längerem hatten ja nicht nur Lehrlinge aus dem Edelmetallgewerbe, sondern auch Maurer, Zimmerleute, Schlosser, Schmiede und andere diese Schule besucht.
Die Zeit nach der Jahrhundertwende brachte für das Edelmetallgewerbe eine neue Blüte, so dass 1904 eine eigene Fachschule für das Edelmetallgewerbe gegründet wurde, die 1909 vom Waisenhaus in ihr neues Gebäude - die heutigen Fachhochschule - am Straßdorfer Berg einziehen konnte.
Im Jahre 1959 wurde die Abendtechnikerschule eingerichtet, die 1972 in eine Tagestechnikerschule umgewandelt wurde. 1967 wurde zum erstenmal die zweijährige gewerblich-technische Berufsfachschule angeboten, durch die begabte Hauptschüler die Mittlere Reife erwerben konnten. 1970 wurde schließlich die Berufsaufbauschule und das Technische Gymnasium eingerichtet.
1975 wurde das Berufsschulzentrum auf dem Hardt bezogen, das neben der Gewerblichen Schule auch die Kaufmännische Schule und die Agnes-von-Hohenstaufen-Schule beherbergt. Durch stetig zunehmende Schülerzahlen war ein größerer Raumbedarf erforderlich geworden, so dass in mehreren Bauabschnitten die Schule ständig auf ihre jetzige Größe erweitert wurde.
Das letzte Bauprojekt war in den Jahren 2019 bis 2024 die Generalsanierung des Hauptgebäudes, das der Gewerblichen Schule in modernen und den Anforderungen einer digitalen Schule angepassten Räumlichkeiten die Möglichkeiten bietet, innovativen Unterricht so zu gestalten, dass er den aktuellen pädagogischen und fachlichen Ansprüchen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts entspricht.